Hundesalon Che Bello

 

 Abscheren oder auskämmen ?

 

Immer wieder trifft man Hundebesitzer, die ihre Hunde im Sommer scheren lassen – im schlimmsten Fall sogar bis auf die Haut. Die Begründung ist immer die gleich: „Ich lasse ihn abscheren, weil er dann nicht mehr so schwitzt.“ Oder „mein Hund fühlt sich nach dem Scheren viel wohler“. Viele Hundebesitzer haben den Eindruck, dass es dem Hund aufgrund seines dichten und langen Fells schnell im Sommer zu warm wird – da liegt es nahe, den Hund von all seinem plagenden Fell zu befreien.

Tatsache ist aber, dass der Hund, anders als der Mensch, nicht über die Haut schwitzt. Der Hund reguliert seinen Temperaturhaushalt jedoch hauptsächlich über die Zunge, indem er hechelt, oder er schwitzt über die „Fußsohlen“.

Hunde, die ein zweischichtiges Fell besitzen, wie z.B. Golden Retriever, Leonberger, Möpse, Hütehunde, Labradore, Schäferhunde oder Huskys, sollten niemals abgeschoren werden.
Zweischichtiges Fell (engl. „double coated“) besteht aus Deckhaar und toter Unterwolle.

 

 

"Collie vor dem Ausbürsten der Unterwolle"

 

 


 

  " ausgebürstete Wolle"     

 

 

 Das Deckhaar schützt vor Sonne, Hitze, Nässe und Schmutz. Die Unterwolle dagegen sitzt direkt an der Haut. Wird sie nicht regelmäßig und vollständig ausgebürstet, ist dem Hund bei hohen Temperaturen tatsächlich zu heiß, denn sie verhindert, dass das Fell bis auf die Haut durchlüftet wird und wie eine natürliche Klimaanlage fungiert.

Entfernt man nun durch eine Schur das Deckhaar, kann das Fell seine wichtigste Funktion nicht mehr erfüllen und die Haut vor Umwelteinflüssen nicht mehr schützen. Auch Parasiten wie Mücken haben „freie Fahrt“, und auch für Zecken ein eine Schur ein Wegbereiter, um leichter anzudocken.

Die tote Unterwolle wird durch das Scheren allerdings nicht entfernt und bleibt weiterhin an der Haut stecken. Eine Schur bietet dem Hund höchstens ganz kurzfristig eine Erleichterung, denn das eigentliche Problem – die heiße, tote Unterwolle – wurde nicht entfernt. Stattdessen fehlt nun auch noch das Deckhaar, das vor Sonnenbrand schützt.

Dazu kommt, dass das Fell durch wiederholtes Abscheren immer dichter und noch mehr filzende, wärmende Unterwolle produziert wird – das Problem mit der Hitze und dem Fell wird also mit der Zeit immer schlimmer.


 

Golden Retriever nach dem Ausbürsten (hat sich gelohnt!)

 

 

Die Devise lautet also: Unterwäsche ausziehen! Oder laufen Sie im Sommer noch mit ihrer Skiunterwäsche rum?

Einen Hund von seiner toten Wolle zu befreien ist erst einmal sehr aufwändig und zeitintensiv – aber es lohnt sich. Ihr Hund wird sich deutlich wohler fühlen, sein Fell glänzender und er wird deutlich weniger riechen.Je nachdem wie viel Unterwolle der Hund produziert, sollte man komplette, professionelle Fellpflege drei bis sechs Mal im Jahr machen.  Bei regelmäßiger Fellpflege wird das haarige Problem Ihres Hundes im Laufe der Zeit immer weniger – und er produziert weniger Unterwolle.

 
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